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D21-Digital-Index 18/19

E-Health nur für Technikfans?

Der Einsatz digitaler Technologien ermöglicht dem Gesundheitswesen neue Chancen, jedoch wird E-Health oftmals als „Technik für Enthusiasten“ bezeichnet. Wir zeigen im Folgenden vier Sichtweisen auf das Thema E-Health auf und erörtern, inwiefern die Zielsetzung dieselbe ist.

Laut dem Bundesministerium für Gesundheit ist das Vorantreiben von E-Health die zentrale Voraussetzung für die erfolgreiche Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung. Die IT-Branche legt mit Innovationen vor, die Healthcare-Branche versucht, nachzuziehen. Der Weg ist jedoch beschwerlich, was auch die Ergebnisse des D21-Digital-Index zeigen: E-Health läuft weiterhin als Nischenthema unter „Technik für Enthusiasten“.

Welche Sichtweisen gibt es auf das Thema E-Health? Streben alle Stakeholder das gleiche Ziel an? Oder sind die verschiedenen Sicht- und Herangehensweisen zu weit voneinander entfernt, so dass das Vorankommen stagnieren muss?

Sichtweise 1: Die BürgerInnen

Eine bedeutende Sichtweise ist die der BürgerInnen, da diese die Endverbraucher und Nutzer von E-Health sind. Im D21-Digital-Index 2018/2019 wurden knapp 20.500 BürgerInnen zu unterschiedlichen digitalen Themengebieten befragt, unter anderem die Akzeptanz und Nutzung von digitalen Gesundheitsanwendungen wie beispielsweise Telemedizin oder Applikationen zur Messung von Herzfrequenz oder Blutdruck. Die Ergebnisse sind eindeutig: E-Health läuft weiterhin als Nischenthema unter „Technik für Enthusiasten“. Jeder Dritte ist zwar prinzipiell offen für E-Health, jeder Vierte kann sich auch den Einsatz von Telemedizin vorstellen, doch nur eine Minderheit nutzt diese technischen Möglichkeiten tatsächlich. Die Gründe für die Nichtnutzung von E-Health sind, dass die breite Masse aktuell keinen ausreichenden Nutzen (50 Prozent) erkennt, die Kosten zu hoch (35 Prozent) sind und es Datenschutzbedenken (36 Prozent) gibt.

Ergebnis aus dem D21-Digital-Index 2018/2019, Seite 47 Grafik 1 - © Initiative D21
Ergebnis aus dem D21-Digital-Index 2018/2019, Seite 47, Grafik 2 - © Initiative D21

Sichtweise 2: Die Gesundheitsversorger

Die Gesundheitsversorger sehen in E-Health große Chancen. Die Zahl an älteren und chronisch kranken Menschen steigt, während die Verfügbarkeit von medizinischen Fachkräften – gerade auch in ländlichen Regionen – begrenzt ist. Digitale Anwendungen können dabei helfen, dieses Defizit zu minimieren. Jedoch gibt es zwei wesentliche Herausforderungen für die Gesundheitsversorger in Deutschland: Zum einen ist es der Spagat zwischen Budgetrestriktionen und notwendigen Investitionen und zum anderen die bereits genannten Datenschutzbedenken der Patienten. Laut dem D21-Digital-Index 2018/2019 gehören für 81 Prozent der Befragten persönliche Daten zu Gesundheitszustand und Krankheiten zu den Daten mit höchstem Sicherheitsniveau. Entsprechende Gewichtung erhalten die Datenschutzrichtlinien. Michael Rosenstock, Leiter von Sana Digital der Sana Kliniken AG, skizziert eine mögliche Herangehensweise: „Wir müssen transparent aufzeigen, wie wir die Risiken so klein wie möglich halten, wie sorgfältig wir bei der Auswahl von neuen digitalen Anwendungen in Medizin und Pflege insbesondere im Hinblick auf Datensicherheit vorgehen und wie der Nutzen für den Patienten bei der jeweiligen Lösung überwiegt.“

Sichtweise 3: Die Politik

Wie die Gesundheitsversorger sieht auch die Politik großes Potential, die Patientenversorgung durch E-Health zu verbessern. Sie ist sich den beschriebenen Herausforderungen jedoch bewusst. Neben gesetzlichen Veränderungen wie beispielsweise das E-Health Gesetz, möchte die Politik das Thema E-Health dadurch pushen, indem digitale Anwendungen attraktiver und präsenter dargestellt werden. Karin Maag, gesundheitspolitische Sprecherin der CDU/CSU Bundestagsfraktion, betont: „Insbesondere in der Gesundheitspolitik müssen alle Akteure an einem Strang ziehen, um die aktuellen Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen und vor allem um den Nutzen von digitalen Anwendungen sichtbar zu machen. Hier besteht noch viel Aufklärungsbedarf, den wir gemeinsam angehen sollten.“ Die Chancen, die sich aus der Digitalisierung ergeben, sollen eben in den Fokus der Aufmerksamkeit gebracht werden. So könnten durch den Einsatz von Telemedizin beispielsweise der Landärztemangel gesenkt und die Notfallambulanzen entlastet werden.

Sichtweise 4: Die Digitalisierungsenabler

Ein weiterer Stakeholder innerhalb des Gesundheitswesens, dessen Sichtweise auf E-Health relevant ist, ist die des Digitalisierungsenablers, das heißt, Unternehmen, die Gesundheitsversorger auf dem Weg der digitalen Transformation unterstützen und damit E-Health natürlich voranbringen möchten. Wie gehen diese Enabler mit den genannten Herausforderungen um? Worauf setzen sie den Fokus, wie sehen Best Practices im deutschen Gesundheitswesen aus?

Meik Eusterholz, Prokurist und Geschäftsfeldleiter Gesundheitswirtschaft bei der Managementberatung UNITY, erläutert die Vorteile des digitalen Wandels für Kliniken anhand eines Praxisbeispiels: „Ein digital gestützter und in vielen Aspekten automatisierter Prozess zur Terminvergabe ermöglicht den Kliniken eine kennzahlenbasierte Steuerung eines Primärprozesses. Dabei führt die notwendige Investition zu Zeiteinsparungen und erhöht so nachhaltig die Wirtschaftlichkeit der Klinik. Zugleich profitieren die Patienten von diesem automatisierten Workflow durch verkürzte Warte- und weniger Ausfallzeiten.“

Für Peter Krause, Head of Healthcare Sector Sales bei der CHG-MERIDIAN AG, ist klar, der Weg ist das Ziel: „Auch mit kleinen Schritten gelangen unsere Kunden ans Ziel. Wichtig dabei ist, den Weg zur digitalen Klinik für Mitarbeiter und Patienten erlebbar zu machen und hier durchaus auf kleinere Erfolgsprojekte zu setzen, die man dann duplizieren und ausbauen kann.“

Es wird deutlich, dass Gesundheitsversorger, Politik und Digitalisierungsenabler das gleiche Ziel verfolgen. Jetzt gilt es, den Nutzen von E-Health für Anwender und Patienten stärker und attraktiver darzustellen sowie einen Wandel im Bewusstsein der Menschen auszulösen. 

 

Die genannten Sichtweisen sind das Ergebnis der Panel-Diskussion, die am 9. April im Rahmen der DMEA von CHG-MERIDIAN initiiert wurde. Lesen Sie die Details hier.

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Frank Schöneberg

Vice President Public Sector & Healthcare Sales

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