Homeoffice ist längst Arbeitsalltag geworden. Doch während manche Teams aus diesem Setting massiven Gewinn ziehen und es auch in Zukunft beibehalten wollen, tun sich andere nach wie vor schwer.
Die konkreten Ursachen dafür sind so vielfältig wie die Jobwelt selbst. Doch ein Punkt bleibt konstant: Ob Teams Remote-Work lieben oder hassen, hängt vor allem vom Verhalten der direkten Vorgesetzten ab. Je häufiger diese in Kontakt mit ihren Mitarbeiter:innen treten, desto besser funktioniert das digitale Arbeiten.
Leider scheitern viele Unternehmen schon an dieser Hürde. Untersuchungen zeigen, dass rund ein Drittel der Chefs und Chefinnen mit ihren Mitarbeiter:innen im Homeoffice nur einmal in der Woche oder noch seltener spricht. Ein folgenschwerer Fehler, denn meist kommunizieren dann auch die Teammitglieder untereinander seltener. Dabei wollen sie eigentlich genau das Gegenteil, wie man inzwischen weiß. Laut einer aktuellen EY-Studie wünschen sich 90 Prozent regelmäßige Online-Teamkonferenzen.
Viele Teams verlieren aber auch bei häufigem Austausch nach einer ersten Begeisterungsphase die Freude an Remote-Work. Als häufigsten Grund dafür nennen sie die fehlende soziale Komponente vieler Video-Meetings. 44 Prozent halten sie für den größten Nachteil von Homeoffice, auch wenn die überwältigende Mehrheit die Flexibilität, die das Arbeiten von zuhause bietet, nicht mehr missen will und sich für die Zukunft hybride Arbeitsformen wünscht.
Führungskräfte können dem Verlust des Gemeinschaftsgefühls, den Digital Work oft mit sich bringt, allerdings entgegenwirken, indem sie auch bei virtuellen Meetings Raum für Informelles schaffen. Einige ungewöhnliche Ideen dazu finden sich in unserem spannenden Video zur digitalen Führung von Nina Sauerland.
Und dann wäre da noch die Sache mit der Gesundheit. Zwar hat unlängst eine Meldung für Aufsehen gesorgt, wonach sich 60 Prozent der Angestellten im Homeoffice gesünder ernähren als im Büro, doch zugleich kann Homeoffice ein gewaltiger Bewegungskiller sein, weil selbst der Arbeitsweg entfällt. An der Psyche vieler Heimarbeiter nagt außerdem die Vorstellung, ständig erreichbar sein zu müssen, was inzwischen auch empirisch reichlich belegt ist.
Noch mehr als im analogen Umfeld gilt daher für Manager und Managerinnen, die digital führen (müssen): Ihre Aufgabe besteht unter anderem darin, klare Grenzen zu setzen und dabei auch ein Vorbild zu sein, etwa indem man – Homeoffice hin oder her – Zeiten definiert, zu denen niemand erreichbar sein sollte. Oder indem man gerade bei Digital Work die Mitarbeiter:innen zu mehr Bewegung motiviert. Unser Video liefert auch dazu einen interessanten Vorschlag.