Herr McGlone, im vergangenen Jahr generierte CHG-MERIDIAN in Großbritannien und Irland ein Neuinvestitionsvolumen im Wert von 76 Millionen Euro, etwa 40 Prozent mit neuen Kunden. Das Unternehmen verfügt somit über einen stabilen Neukundenstamm, mit dem Sie in den nächsten Jahren zusammenarbeiten können. Gehen Sie davon aus, dass sich dieser Trend auch in den kommenden Jahren weiter fortsetzen wird?
McGlone: Ja, der zunehmende Fokus auf Managed Services, sowohl in der IT als auch im Gesundheitssektor, bietet eine ausgezeichnete Gelegenheit für uns, noch weitreichendere und stärker integrierte Beziehungen mit unseren Kunden einzugehen und einen noch größeren Mehrwert für unsere Kunden zu erzeugen.
Die CHG-MERIDIAN-Gruppe hat sich im Jahr 2017 weiter positiv entwickelt und das Neuinvestitionsvolumen ist im Vergleich zum Vorjahr um 8 Prozent gestiegen. Wie sieht es in Großbritannien und Irland aus?
McGlone: Analog zur Entwicklung auf Gruppenebene steigerte sich das Neugeschäft auch in Großbritannien und Irland um 8,5 Prozent, wobei in der Region jedoch weiterhin Potenzial besteht, zweistellige Zuwachsraten zu erreichen. Ein stärkeres Engagement in Irland sowie ein intensiverer Fokus auf den Industriesektor könnten dabei helfen, dieses Potenzial auszuschöpfen. Zudem wird es wichtig sein, die harte Arbeit unseres Teams im IT- und Gesundheitsbereich mit Nachdruck weiter voranzutreiben. Die richtige Fokussierung und der gezielte Einsatz von Ressourcen sind zur Sicherung unseres Erfolgs von entscheidender Bedeutung. Doch es können sich auch Chancen aus kleinen, schrittweisen Veränderungen unserer strategischen Ausrichtung ergeben.
Was sind Ihre Erwartungen mit Blick auf die Konjunkturentwicklung in den kommenden Jahren und wie wird sich die Digitalisierung auf das Privatleben und das Arbeitsumfeld auswirken?
McGlone: Trotz der Ungewissheiten rund um das Thema „Brexit“ sieht es danach aus, dass wir in den kommenden Jahren das Geschäft in dieser Region ausbauen können. Das ist eine spannende Perspektive. Uns steht hier ein sehr großer Markt zur Verfügung, in dem wir jede Menge Spielraum haben, unseren Marktanteil zu erhöhen. Wir optimieren fortlaufend unsere Systeme, Prozesse und Lösungsansätze für Kunden. Die Digitalisierung ist weiterhin eine treibende Kraft für viele Kunden, insbesondere im Gesundheitssektor. In diesem Bereich laufen derzeit diverse Projekte zur Digitalisierung von Kundendaten.
Auch unser Geschäftsmodell wird zunehmend digitaler. So haben wir beispielsweise in den vergangenen zwölf Monaten digitale Unterschriften eingeführt und ein konzernweites Projekt zur Abschaffung papierbasierter Dokumente in allen internen Systemen und Prozessen befindet sich in der Umsetzung. In diesem Zusammenhang kommt auch die Bedeutung eines sicheren und effektiven Datenmanagements zum Tragen, besonders mit Blick auf das Inkrafttreten der EU-Datenschutz- Grundverordnung.
Bestehen in Ihren Augen im Zusammenhang mit den laufenden Brexit-Verhandlungen und den daraus folgenden wirtschaftlichen Veränderungen Risiken für die britische Wirtschaft und für CHG-MERIDIAN?
McGlone: Die Brexit-Entscheidung trägt nicht unerheblich zu der Unvorhersehbarkeit des politischen Umfelds bei, in dem wir agieren. Sowohl für Großbritannien als auch für die EU steht viel auf dem Spiel. Daher ist es äußerst wichtig, dass ein Handelsabkommen getroffen wird. Auf politischer Ebene werden zwischen den beiden Lagern zurzeit vor allem große Reden geschwungen. Davon sollten wir uns bei unseren Bestrebungen, unser Geschäft auszuweiten, nicht ablenken lassen. Was passieren wird, wenn Großbritannien aus der EU ausscheidet, lässt sich schwer vorhersagen. Wir konzentrieren uns deshalb darauf, unseren Kunden bestmögliche Lösungen anzubieten, mit denen sie ihre Bestände an IT- und Gesundheitstechnik in diesem volatilen Umfeld optimal verwalten können.
Declan McGlone: Mehr als 30 Jahre Erfahrung im Leasinggeschäft. Verschiedene Positionen im Vertrieb sowie im operativen Bereich. Sein Hauptfokus richtet sich auf die Technologiebranche. Er begründete seine Karriere bei britischen und amerikanischen Bankhäusern, gefolgt von einem zwölfjährigen Engagement beim britischen Telekommunikationsunternehmen BT Plc. Er hat einen MBA-Abschluss und absolviert derzeit einen Master of Science in Finance.
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Vice President Finance UK & Ireland